Herrschaften, Grafschaften, Adelsfamilien, Reichsfürsten und Kaiser:
sie alle wollten ihre Macht vergrössern. Es waren unruhige Zeiten und ein
langer Weg bis zur Staatswerdung. Mit dem Kugelspiel kann man Unterland und
Oberland zum Fürstentum vereinen. Mit dem Fernrohr erkundet man die Gegend.
Informationen
Seit dem 10. Jahrhundert wurde das heutige Liechtenstein von wechselnden Herrschern regiert und war zeitweise in Kriege verwickelt. Fürst Johann Adam I. Andreas von Liechtenstein erwarb 1699 die Herrschaft Schellenberg, 1712 kaufte er auch die Grafschaft Vaduz. Das Haus Liechtenstein gehörte zu einer der reichsten Adelsfamilien in der Habsburgermonarchie. Ziel des Fürsten war es, den Titel eines Reichsfürsten zu erlangen. Zu diesem Zweck benötigte er ein Gebiet, das reichsunmittelbar war und damit direkt dem Kaiser unterstand.
Am 23. Januar 1719 war es soweit. Kaiser Karl VI. vereinigte die Grafschaft Vaduz und die Herrschaft -Schellenberg und erhob diese zum Reichsfürstentum Liechtenstein.
Während der Kriege zum Ende des 18. Jahrhunderts, in denen die Monarchien Russland, Österreich und Grossbritannien gegen das aufständische Frankreich kämpften, wurde auch Liechtenstein von fremden Truppen besetzt. Französische Truppen brandschatzten und plünderten. Sie hinterliessen grosse Schäden und eine enorme Verschuldung. Missernten und Viehseuchen erschwerten das Leben der hiesigen Bevölkerung zusätzlich.
Die Fürstenfamilie selbst wohnte in Wien. Sie zog erst 1938, kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, nach Vaduz. Zur Verwaltung des Landes setzte sie bis 1921 einen ausländischen Verwalter, den sogenannten Landesverweser ein. Das Land war bäuerlich geprägt. Die Menschen lebten in sehr einfachen Verhältnissen und versorgten sich weitgehend selbst. Es gab einfache Gerichte aus Gemüse, Obst und Getreide und nur an Festtagen manchmal Fleisch.
www.landesmuseum.li
Liechtensteinisches Landesmuseum, Vaduz