Mit einem Blick durch das magische Fernrohr bekommst du einen
Eindruck, wie die Obere Burg Schellenberg einmal ausgesehen haben könnte.
Entdecke die Burg und überlege dir, wie sie entstanden ist, wie die Adeligen und
Herrschaften darin gelebt haben.

Informationen zur Station
In der Zeit zwischen dem 6. und 15. Jahrhundert, dem sogenannten Mittelalter, herrschte oft Krieg. Burgen wie die Obere Burg in Schellenberg wurden unter anderem zum Schutz vor feindlichen Heeren errichtet. Den Bau einer Burg konnten sich nur Adelige und reiche Grundbesitzer leisten, die Handwerker wie Steinmetze, Maurer, Zimmerleute, Ziegel- und Kalkbrenner, Köche, Pferdeknechte, Stallmeister, Schmiede, Maler, Glasmacher, Seildreher und andere mehr bezahlen konnten.
Der Grossteil der Bevölkerung lebte als Bauern auf dem Land, bearbeitete die Felder, rodete den Wald, webte
Kleider aus Schafwolle, Hanf sowie Leinen und machte Käse aus der Milch. Viele Bauern waren Leibeigene.
Sie waren den Grundherren, für die sie arbeiten mussten, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Ohne deren Erlaubnis durften sie weder wegziehen noch heiraten. In ihren einfachen Holzhäusern lag im Erdgeschoss die Küche. Gekocht wurde an der offenen Feuerstelle. Im oberen Stock lagen die unbeheizten Schlafräume.
Bauernkinder mussten sehr früh auf den Feldern, als Gänse- oder Küchenmagd, als Hirtenjunge oder Stallbursche
arbeiten.
Die Kinder der Adeligen hingegen wurden im Alter von sieben Jahren zur Ausbildung auf andere Burgen
geschickt, wo die Knaben lernten, wie man sich bei Hofe benimmt, wie man reitet und mit Schwert und Lanze kämpft. Haushalten, Singen, Musizieren oder Tanzen hingegen standen auf dem Lehrplan der Mädchen. Ob arm oder reich – zur Unterhaltung erzählte man sich abends unheimliche Geschichten von Drachen, listigen Zwergen und Räubern in den Bergen.